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Stromschnelle

Finnland August 2023

Von Helsinki nach Lappland

Finnland fehlt noch bei den  besuchten skandinavischen Kontinentalländern, sodass wir in diesem Jahr unbedingt dort hin wollten. Für die Anreise haben wir uns für die bequemste aller Varianten entschieden, nämlich mit > Finnlines von Travemünde nach Helsinki. Die Anfahrt über Dänemark/ Schweden oder über Polen und die baltischen Staaten hätte zusätzliche 1.500 Kilometer auf der Straße  bedeutet, die wir uns sparen wollten. Die Überfahrt dauert etwa 30 Stunden und startet in der Nacht von Montag auf Dienstag um 2:00 Uhr in Travemünde. Für den Aufenthalt an Bord haben wir das Mahlzeiten-Paket gebucht.

Seetag

Seetag - auf dem Weg nach Helsinki

Montag 14. August 2023

Warten in Travemünde, Reiseblog, Finnland August 2023, vanjourneyeurope, mit dem Wohnmobil durch Europa,

Anreise

Der Camper war noch aus dem vorangegangenen Urlaub an der Ostsee gut ausgestattet, sodass lediglich frische Wäsche, Handtücher und einige Lebensmittel für die ersten Tage eingeladen werden mussten.

Wir starteten Montagabend gegen 21 Uhr Richtung Travemünde. Nach eineinhalb Stunden hatten wir den Skandinavienkai erreicht, der Check-In war schnell erledigt.

Nachdem eine Unmenge an LKW endlich verladen war, waren wir dran und konnten den Camper auf Deck 5 abstellen. Um 1:00 Uhr waren wir in der Kabine. Nach einem kleinen Schlaftrunk sind wir schnell eingeschlafen. Das Ablegemanöver fand ohne uns statt.

Dienstag 15. August 2023

Reisen nach Finnland, Finnland August 2023, VanJourneyEurope, Reiseblog, im Wohnmobil durch Europa,

Seetag

Den Rest der Nacht haben wir trotz der ungewohnten Geräusche des Schiffsmotors und der ständigen Vibrationen gut geschlafen. Gegen 9:00 Uhr wurde das Frühstücksbuffet ausgiebig genossen. Anschließend verbrachten wir den Vormittag an Deck bei strahlendem Sonnenschein. Nur ein paar Schleierwolken trübten hin und wieder das Vergnügen. Es herrschte kaum Wind und die See war ruhig. Irgendwann passierten wir Bornholm. 

Lesen, Ausruhen und Sonnenbaden - das war der Nachmittag. Und dann war es schon wieder Zeit für das Abendbuffet. Der Tag verging wie im Flug.

Mittwoch 16. August 2023

Der erste Reisetag in Finnland mit dem Camper

Noch einmal haben wir das üppige Frühstücksbuffet genossen. Bald darauf parkte die immerhin fast 220 Meter lange "Finnmaid" rückwärts am Verladeterminal ein. Ein tolles Schauspiel. Pünktlich um 10:00 Uhr Ortszeit (Finnland + 1 Stunde zur MESZ) konnten wir das Schiff mit dem Camper verlassen. Schier endlos ging es kreuz und quer durch das Hafengebiet, bis wir endlich die ersten Hinweisschilder zur E18 und E75 entdeckten.  Schnell ließen wir das Stadtgebiet hinter uns und erreichten die Autobahn, der wir 100 km bis Lahti folgten, um dort auf die 24 zu wechseln.

Den Übernachtungsplatz hatten wir uns in Kuusaankoski Laavu ausgesucht, der wunderschön an einem Fluss liegt. Was wir nicht wussten: direkt neben dem Platz ergießt sich der Fluss in Stromschnellen, die für Ohren betäubenden Lärm sorgten. Uns war beiden sofort klar, dass wir bei dieser Geräuschkulisse nicht würden schlafen können. Nach einem kleinen Imbiss sind wir weiter zur Schleuse am Keitele Kanal gefahren und werden hier auf einem Parkplatz übernachten.

Donnerstag 17. August 2023

Von Paatelan Portti nach Paltamo

Die Nacht war ruhig, obwohl sich der Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur viel befahrenen Brücke der 642 befand, die den Kanal überspannt.

Und weiter ging es Richtung Norden. Unsere Tagesetappen liegen um die 300 Kilometer, die wir überwiegend auf Europastraßen fahren. Momentan befinden wir uns auf der E63. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und mit deutschen Bundesstraßen vergleichbar.  Meist können wir uns mit 100 km/h fortbewegen. Unterwegs reiht sich ein See an den anderen. Und Wald. Viel Wald links und rechts. Der besteht überwiegend aus Birken und verschiedenen Nadelhölzern.

Am frühen Nachmittag erreichen wir unser heutiges Ziel Paltamo, einen gut ausgestatteten kostenfreien Stellplatz direkt am See Pitkämperä. Es gibt Umkleidekabinen, ein Badehaus, das mit Holz beheizt werden kann und zur Sauna wird, wenn man will, sowie Trockentoiletten. Alle Bauten sind im Blockhausstil errichtet. Genügend abgelagertes Holz für das Badehaus oder dem Grill am Seestrand steht ebenfalls zur Verfügung. Wir sind begeistert und haben eine gute Zeit trotz der gelegentlichen Regenschauer. Abgesehen vom Plätschern der Wellen ist es absolut ruhig. Es wird eine ruhige Nacht.

Freitag 18. August 2023
Samstag 19. August 2023

Von Paltamo zum Oulanka Nationalpark an der russischen Grenze

Auf dem Weg zum Nationalpark wurden in Kuusamo die Vorräte beim Lidl aufgefüllt und bei der ABC Tankstelle Diesel getankt. Die Preise für einen Liter schwanken zwischen € 1,92 und € 2,04. Je weiter man nach Norden kommt, desto höher der Preis.

An einer Moorwiese müssen wir auf einem Parkplatz anhalten, um das "Stille Volk" des Künstlers Reijo Kela zu bewundern. Fast 1.000 lebensgroße Figuren mit Köpfen aus Grassoden und in Kleider gewandet begrüßen uns. Ein skuriler Anblick.

Der ohnehin schon geringe Verkehr auf den Europastraßen nimmt weiter nördlich immer mehr ab. Kein Wunder, wenn sich die Rentiere auch auf der Straße aufhalten. Glücklicherweise sind die Seitenränder an den Fahrbahnen beidseitig gut zehn Meter freigeschnitten, sodass man das Wild rechtzeitig sieht. Und wir haben die Reisegeschwindigkeit auf 80 km/h reduziert, um einen möglichen notwendigen Bremsweg zu reduzieren. Der Fokus des Fahrers liegt von nun an ausschließlich auf der Straße und nicht mehr auf dieser wunderbaren und einmaligen Landschaft.

Um 15 Uhr erreichen wir den > Campingplatz im Nationalpark und buchen gleich für zwei Tage; wir gönnen uns am Samstag einen fahrfreien Tag. Der Platz liegt in einem Kiefernwald und hat alles, was man braucht: Ver- und Entsorgung, Duschen, Trockentoiletten, Spülbecken sowie Aufenthaltsräume. Alle Gebäude sind wieder im Blockhausstil gebaut. Strom gibt es bei Bedarf auch. Pro Nacht zahlen wir € 31.

 

Und diese Stille. Und diese klare und frische Luft. Unbeschreiblich.

> Oulanka Nationalpark

Sonntag  20. August 2023

Vom Oulanka Nationalpark nach Porttikoski

Bevor wir uns vom wundervollen Nationalpark verabschieden, wird noch ver- und entsorgt. Wir nehmen die 950 weiter Richtung Norden und verpassen auf dieser Route doch tatsächlich die Überquerung des Polarkreises. Wir haben die unauffällige Markierung am Straßenrand einfach nicht gesehen. Erst als uns die Kommune mit einem Straßenschild in Lappland  willkommen heisst, wird das klar. Naja, dann eben auf der Rücktour.

Google Maps will uns mit einer Abkürzung zur E63 locken, der wir auch nichtsahnend  folgen. Und schon dürfen wir nach wenigen Kilometern auf Asphalt weitere 30 km auf einer planierten Schotterpiste fahren. Mit maximal 60 km/h gelingt das ganz gut. Die Fahrwerksmodifizierungen bewähren sich (siehe > Caratour 600 MQ). Trotzdem möchte ich das nicht allzu oft wiederholen.

Wir verlassen die E63 in Sodankylä und wechseln auf die E75. Bald erreichen wir den kostenfreien Übernachtungsplatz Porttikoski, der 600 Meter von der Europastraße entfernt in einem Kiefernwald liegt und außer einer Trockentoilette wieder wundervolle landschaftliche Reize bietet. Die felsige Steilküste bietet einen tollen Blick auf den Fluss Kitinen. Abends kommen zwei weitere Wohnmobile auf den Platz.

Montag  21. August 2023

Von Porttikoski nach Inari

Wir sind früh wach und starten schon vor neun Uhr. Weiter geht es auf der E75 nach Norden. Immer wieder erfordern grasende Rentiere am Straßenrand hohe Aufmerksamkeit. Für die 220 km bis Inari brauchen wir knapp drei Stunden und steuern zunächst das Sami-Museum > Siida an. (Eintritt € 15 pro Person)

"Anspruch des Museums ist es, neben der Sammlung, Konservierung und Ausstellung historischer Kulturgüter, auch als Zentrum der Forschung und der Dokumentation der zeitgenössischen Kultur der Sámi zu dienen, wobei nicht nur die finnischen, sondern alle Angehörigen dieses indigenen Volkes umfasst werden, auch die in Norwegen, Russland und Schweden lebenden (vgl. Sápmi). In Inari haben sich seit dem Zweiten Weltkrieg auch ein Büro des finnischen Sameting, der samischsprachige Sender YLE Radio Sámi der finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Yleisradio, das Sámi-Bildungszentrum, die Kunsthandwerksvereinigung Sámi Duodji, die Vereinigung der Freunde der Sámi-Kunst und weitere samische Organisationen angesiedelt, mit denen das Museum kooperiert. Im Zuge des Ausbaus der Autonomie der Sámi soll das Museum den Status eines Nationalmuseums erhalten.

Quelle: Wikipedia

In mehreren Ausstellungsräumen wird die Geschichte und das Leben der Sami eindrucksvoll dargestellt. Als Highlight gibt es ein Freiluftmuseum, das die Gebäude der Sami auf einem schön angelegten Naturrundweg präsentiert. Einige Häuser können sogar betreten werden.

 

Zum Abschluss unseres zweistündigen Besuches gönnten wir uns ein Lounas Buffet. Das ist ein SB-Mittags-Menü mit warmen Gerichten, Salaten, Brot, Getränke und Kaffee, für das wir € 16 pro Person gezahlt haben. Das war lecker und preislich angemessen.

Anschließend wurde in einem Supermarkt eingekauft, bevor wir den > Campingplatz Uruniemi ansteuerten. Unser Platz liegt direkt am Inari See. Die sanitären Einrichtungen sind einfach und etwas "in die Jahre gekommen", aber sauber. Eine Übernachtung kostet ohne Strom € 25.

Unser Platz am Inari See

Unser Platz am Inari See

Abstecher nach Norwegen

Dienstag  22. August 2023

Vadsø Kommune

Stadtwappen Vadsø

Von Inari nach Vadsø/ Norwegen

Da wir noch mehr als zwei Wochen Zeit haben und die Tagesetappen von etwa 300 km uns gut vorankommen lassen, wollen wir weiter zum Varangerfjord in Norwegen, um damit den nördlichsten Punkt unserer Reise zu erreichen. Dazu haben wir uns gestern Abend spontan entschieden. Wenn man schon einmal so weit im Norden ist...

20 Kilometer hinter Inari verlassen wir die E75 und biegen auf die 971 ab. Diese Strecke führt immer wieder an den Inari See heran. Die Route geht durch landschaftlich eindrucksvolles Gebiet, wobei der Bewuchs nach und nach immer karger wird und sich die Tundra immer mehr durchsetzt. Nach 140 km haben wir das Städtchen Näätämö kurz vor der norwegischen Grenze erreicht und füllen Vorräte und Dieseltank auf.

Kurz darauf treffen wir auf die E6, auf der wir nach links abbiegen. Rechts herum geht es nach Kirkenes und zur russischen Grenze. Kurz darauf werden wir vom norwegischen Wasserfall Skoltefossen begrüßt und legen einen Fotostopp ein. Die Landschaft wird rauher, es gibt kaum noch Bäume. Flechten und Moose breiten sich aus. Kahle Bergrücken mit einer Höhe von bis zu 400 Meter begleiten uns. In Varangerbotn treffen wir wieder auf die E75 und befahren den Fjord nun auf der nördlichen Seite. Die Strecke geht immer direkt am Fjord entlang, die Route ist kurvig und führt über unzählige Hügel mit einem fantastischen Blick auf das Wasser.

Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Ziel Vadsø. Der Stellplatz mit kompletter Ver- und Entsorgung wird kostenfrei von der Gemeinde zur Verfügung gestellt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Ankerplatz für Zeppeline - hier legten die Polarforscher Roald Amundsen (1926) mit dem Luftschiff "Norge" und zwei Jahre später der Italiener Umberto Nobile mit der "Italia" einen Zwischenstopp ein, bevor sie nach Ny-Alesund auf Spitzbergen weiterflogen und von dort dann mit ihren Zeppelinen den Nordpol überquerten.

 

Es war für uns nach Tagen der Abgeschiedenheit an den Übernachtungsplätzen ungewohnt, wieder mehr städtisches "Leben" zu verspüren.

Mittwoch  23. August 2023

Von Vadsø über Vardø nach Hamningberg

Heute wird es mit 130 km eine kurze Tour.

Zunächst besuchen wir Vardø, das sich auf der Insel Vardøya im östlichen Nordpolarmeer an der Barentssee befindet und damit noch östlicher liegt als Instanbul, St. Petersburg und Kairo.

 

"Die Insel erreicht man durch einen knapp drei Kilometer langen Tunnel, der bis zu 80 Meter unter dem Polarmeer hindurch führt. Die Stadt hat 1.900 Einwohner und lebt überwiegend vom Fischfang und dessen Verarbeitung. Die Festung Vardøhus ist die nördlichste und östlichste Festung Norwegens. Sie wurde von König Håkon V. um 1300 auf der Insel Vardøya errichtet. Sie diente der Wahrung der norwegischen Interessen an der Nordostpassage gegenüber Russland" (Quelle: Wikipedia)

 

Es war mit 10° nasskalt und bewölkt, weshalb wir auf einen Stadtrundgang verzichteten und weiter zu unserem nächsten Ziel Hamningberg fuhren. Die E75 endete hier und es ging auf der Fv 341 (Fylkesvej = Provinzstraße) weiter. Die dreistellige Nummerierung der Straße lässt schon Schlüsse auf deren Zustand zu. Die Fahrspur war knapp drei Meter breit, hin und wieder gab es Ausweichbuchten. Vorausschauende Fahrweise war ratsam; bei Gegenverkehr musste einer ausweichen. Das hat aber problemlos geklappt. Der Straßenzustand hatte die Prädikate von "gut" bis "gerade noch ausreichend".
 

"Hamningberg ist ein inzwischen verlassenes Fischerdorf, welches heute nur noch als Ferienort genutzt wird. Der Ort an der Barentssee gehört zur Gemeinde Båtsfjord im Verwaltungsbezirk Troms og Finnmark. Weil das Dorf im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen der deutschen Besatzer verschont blieb, gilt die Bebauung  als die am besten erhaltene unter den Fischersiedlungen in der Finnmark und wird von einem kommunalen Förderverein betreut" (Quelle Wikipedia)

Wir steuerten zunächst den Parkplatz 200 Meter außerhalb des Dorfes an und parkten gleich so, dass wir hier die Nacht verbringen können. Der Blick nach Norden fiel auf die verstreut liegenden Holzhäuser, die heute als Feriendomizile dienen und liebevoll restauriert sind. Am Ortsende befindet sich die ehemalige Fischfabrik. Zur Küste hin folgten die Bauten unserer Vorfahren in Form von Bunkern und Geschütztürmen.

Nach Süden ging es bergab zum Meer. Der Zugang war allerdings durch ein riesiges Steinfeld verwehrt, sodass wir die Wassertemperatur der Barentssee nicht fühlen konnten.

Eigentlich gibt es an 260 Tagen im Jahr Niederschlag in jeglicher Form. Wir Glückspilze haben bis auf ein bisschen leichten Sprühregen einen fast trockenen Tag erlebt! Und es war fast windstill. Das Aufstelldach konnte genutzt werden.

 

Mit uns haben weitere sechs Camper  auf diesem großzügigen Parkplatz übernachtet.

Sonnenaufgang ist übrigens 3:31 Uhr.

Unser Standort: 
N 70° 32´ 29.1    E 30° 36´ 14.0

Wir haben den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht!

Donnerstag  24. August 2023

Von Hamningberg nach Utsjoki, Finnland

Noch einmal dürfen wir die Traumstraße Fv 341 mit abwechslungsreicher Streckenführung fahren, die uns zurück zur E75 bringt. Was für eine Aussicht auf die Barentssee! Und das bei herrlichem Sonnenschein. Für die knapp 40 Kilometer brauchen wir fast eine Stunde.

Den Varanger Fjord müssen wir wieder ganz zurückfahren, es gibt keine Alternativroute. Das macht aber überhaupt nichts, denn die Straße führt überwiegend immer am Fjord entlang und bietet ein traumhaftes Panorama.

In Varangerbotn treffen wir wieder auf die E6. Beide Europastraßen, die E6 und die E75, teilen sich die Trasse über 70 gemeinsame Kilometer.

Wir überqueren den Tana und auf der anderen Seite des Flusses sind wir schon in Finnland. Bei der Suche des heutigen Übernachtungsplatzes sind wir sehr wählerisch, irgendetwas passt immer nicht. Schließlich landen wir bei Utsjoki auf dem > Campingplatz Lapinkylä. Für eine Übernachtung zahlen wir € 26 ohne Strom. Die Ausstattung ist einfach, aber okay.

Freitag  25. August 2023

Der Wintersportort Saariselkä^, Reise Finnland August 2023, VanJourneyEurope, Reiseblog, mit dem Wohnmobil durch Europa

Von Utsjoki nach Saariselkä

Der Campingplatz befindet sich auf einer Höhe von 200 Meter üNN und die Wolken hängen heute Morgen tief in den Hügeln fast bis auf den Boden. Sobald die tägliche Morgenroutine erledigt ist,  geht es los. Nach fünf Kilometern entdecken wir die Kirche Kirkkotuvat, die zu den kleinen und inzwischen unbewohnten Hütten direkt am Fluss Mantojärvi gehört. Die kleine Siedlung sehen wir uns natürlich an. Das Café, das Waffeln mit verschiedenen Konfitüren anbietet, ist leider noch geschlossen. Etwas traurig über die verpasste Leckerei fahren wir nach einem kurzen Fotoshooting weiter.

Gegen Mittag erreichen wir abermals Inari, diesmal in Nord-Süd-Richtung. Wir besuchen wieder das Sami- Museum, gehen aber direkt ins Restaurant. Wir wollen uns noch einmal das köstliche Lounas Buffet gönnen. Satt und zufrieden geht es danach weiter Richtung Süden.

Und wir erreichen die nächste Attraktion Karhunpesäkivi, eine Bärenhöhle. Bevor man diese zu Gesicht bekommt, muss man allerdings auf einer schier endlosen Holztreppe den Hang hinauf. Das ist ganz schön anstrengend! Gelenkige Menschen können durch eine kleine Öffnung im Fels die Höhle betreten, andere müssen draußen bleiben. Der später folgende Abstieg ist dafür um einiges leichter und geht auch schneller. Einen Besuch des Souvenirladens sparen wir uns.

In Ivalo kaufen wir ein und tanken (€ 1,97 pro Liter). Kurz darauf erreichen wir den heutigen Übernachtungsplatz in > Saariselkä. Eigentlich ein reiner Wintersportort mit diversen Liften und Pisten, der in der schneefreien Zeit aber bei Mountain Bikern durchaus beliebt und auch heute gut besucht ist.  Das Restaurant bietet Reparaturservice und Vermietung für bzw. von Bikes an. Der asphaltierte Stellplatz kostet € 18 die Nacht und hat Ver- und Entsorgung. Auch Dusche und WC stehen zur Verfügung. Gegen 21: 30 Uhr wird es dunkel und am Platz kehrt Ruhe ein.

Samstag  26. August 2023

Von Saariselkä nach Porttikoski

Die Nacht war ruhig, aber mit 8° Außentemperatur recht frisch. Im Camper waren es morgens 12°, die Heizung musste gestartet werden.

Der Stellplatz liegt in einem Tal und wird zu beiden Seiten von Bergen mit bis zu 430 Meter Höhe umgeben, sodass auch hier die Wolken fast den Boden berührten. Aber die Sonne gab sich richtig Mühe und sorgte innerhalb einer Stunde für strahlend blauen Himmel. Wir nutzten das gute Wetter und bestellten uns im Restaurant ein Frühstück, das wir draußen auf rustikalen Holzbänken und -tischen genossen. Gut gestärkt wurde noch ver- und entsorgt und abgewaschen. Danach fuhren wir los.

Die heutige Strecke war mit 150 km kurz. Wir steuerten den schon vor einer Woche besuchten Stellplatz Porttikoski an der Steilküste des Flusses Kitinen an. Wir standen alleine dort. Am Nachmittag wurden draußen Bratkartoffeln zubereitet, dazu gab es leckeren Heringstopf. Und zum Nachtisch einen Ramazotti.

Arctic Circle - Polarkreis

Sonntag  27. August 2023

Von Porttikoski zum Polarkreis

Wir waren die Nacht über wieder alleine. Am Morgen kamen zwei Beerensammler oder Pflanzenkundler auf den Platz, die uns aber nicht störten. Nach dem obligatorischen Morgenkaffee waren wir schnell startklar. Inzwischen gibt es Routine in den Abläufen. Kurz bevor wir wieder auf die E75 einbogen, haben wir noch unseren Müll in dafür vorgesehene Behälter entsorgt.

Auch heute waren es nur wenige Kilometer (110), bis wir den Polarkreis erreichen sollten. Diverse Schilder kündigten dies in regelmäßigen Abständen an der Straße vorab an. Heute sollten wir ihn wohl nicht verpassen. Gegen 10:30 Uhr hatten wir das Ziel erreicht. Natürlich gab es die obligatorischen Polarkreisfotos aus allen Perspektiven. Wer möchte, kann sich das Weihnachtsmanndorf ansehen. Für mich war es etwas befremdlich, Ende August mit "Jingle Bells" oder "Merry Christmas" ununterbrochen akustisch berieselt zu werden. Nun denn. Im Restaurant gönnten wir uns wieder ein Lounas Buffet, denn inzwischen war es Mittag. Das war wieder lecker. Mit dem Wohnmobil kann man entweder an der Tankstelle gegenüber oder aber in einem Extrabereich auf dem riesigen asphaltierten Parkplatz am Zentrum direkt an der E75 stehen. Wir haben uns für einen Stellplatz 55 Kilometer weiter direkt am Fluss Kemijoki in freier Natur entschieden. Die Brücke, die über den Fluss führt und sich in unmittelbarer Nähe zum Stellplatz befindet, ist selbst für einen Sonntagnachmittag ziemlich viel befahren. Aber gegen Abend wird der Verkehr sicherlich abnehmen.

Stellplatz Ossauskoski, VanJourneyEurope, Reise Finnland August 2023, Reiseblog, mit dem Wohnmobil durch Europa,

Der Stellplatz Ossauskoski am Abend

Wie geht die Reise weiter?

Links oder rechts abbiegen?

Welche Richtung? Fragen über Fragen...

Bevor wir die Kreuzung der Europastraßen E4, E8 und E75 erreichen, wollen wir entscheiden, welche Richtung wir für die Rückreise einschlagen. Ausgangsort für die Entfernungsberechnung ist Rovaniemi.
 

  • Variante 1 rechts abbiegen: die E4 über Schweden und von Trelleborg die Fähre nehmen. Das wären auf der kürzesten Strecke fast 1.800 Fahr-Kilometer. Alternativ könnte man in Malmö, das nur unwesentlich weiter als Trelleborg ist, die Oeresundbrücke nutzen und über Puttgarden die Heimreise antreten. Bis zum Fährhafen Rødby für die Puttgarden-Fähre wären es weitere 190 Kilometer von Malmö aus.
     

  • Variante 2 links abbiegen: über die E75 sind es bis Helsinki ca. 900 Fahr-Kilometer.
     

  • Variante 3 links abbiegen: Über die E8 an der Küste entlang sind es etwa 150 Kilometer mehr als der direkte Weg nach Helsinki.
     

Die Entscheidung stand fest, wir werden die Rückreise nicht über Schweden antreten. Da wir auf der Fahrt Richtung Norden vor zwei Wochen bereits das finnische Binnenland bereist hatten, fällt auch der direkte Weg nach Helsinki weg. Wir wollen nun über die E8 die Westküste am Bottnischen Meerbusen entlang fahren. Das ist zwar nicht die kürzeste Strecke, aber die schönste. Und wenn die Zeit noch reicht, werden wir bis ins Schärengebiet im Südwesten vordringen. Man wird sehen.

Die Rückfahrt mit Finnlines von Helsinki ist für den 5. September gebucht. Abfahrt ist am Dienstag um 15:00 Uhr, Ankunft in Travemünde am Mittwoch um 21:00 Uhr.

Montag  28. August 2023

Von Ossauskoski nach Raahe

Der Verkehrslärm der Brücke hielt sich in der Nacht in Grenzen, wir haben gut geschlafen. Die E75 erreichten wir nach dem Überqueren der Brücke ziemlich schnell. Die Fahrt war eintönig. Die Landschaft war eben und bot wenig Spektakuläres. Rentiere hatten wir weder gestern noch heute gesehen. Ein Großteil der Route führte über autobahnähnliche vierspurige Straßen. Man merkte, dass im Umkreis größere Städte wie Kemi, Tornio und Oulu liegen. Der Verkehr nahm zu. Zwischendurch verließen wir die Europastraße kurz für ein Frühstück und fanden ein ruhiges Plätzchen ohne aufdringlichen Verkehrslärm.

Nach 255 Kilometer und etwas mehr als drei Stunden Fahrzeit hatten wir den > Campingplatz Lohenpyrstö erreicht und einen wunderbaren Platz mit Meerblick bekommen. Kosten pro Nacht € 32.

Dienstag  29. August 2023

Von Raahe nach Kokkola/ Valkohieta-Strand

Am Vorabend und in der Nacht hat es kräftig geregnet. Das Aufstelldach wird trotz der noch feuchten Bespannung am Morgen eingefahren. Die heutige Etappe ist mit 160 Kilometer nicht allzu weit, sodass das Dach nach wenigen Stunden wieder aufgestellt wird und abtrocknen kann.

Nach der Ver- und Entsorgung verlassen wir den wirklich ansprechenden und liebevoll gestalteten Campingplatz im Nieselregen. Schnell sind wir wieder auf der E8.

Und es wird Herbst, das Laub der Birken beginnt sich deutlich zu verfärben. Landwirte sind dabei, die Heuernte einzufahren.

 

Wir steuern einen K-Market an, um einzukaufen. Wenig später erreichen wir nach vier Kilometer Schotterpiste das Etappenziel, einen Parkplatz am Badestrand Valkohieta. Der Parkplatz ist von hohen Birken und Kiefern umgeben und bietet Schutz vor dem Wind vom Meer. Zum Sandstrand sind es zwei Minuten durch den Kiefernwald. Ameisenhügel sind links und rechts des Weges zu sehen. Der Strand ist perfekt ausgestattet: es gibt eine Schutzhütte mit Grillplatz davor und Bänken drum herum, einen Unterstand, in dem das Feuerholz gelagert wird nebst einer Säge und einer Axt (!) zum Zerkleinern sowie eine Umkleidekabine und eine Trockentoilette. Wir sind begeistert. Das Wetter hat sich inzwischen gebessert und die Sonne scheint kräftig.

Der Parkplatz wird tagsüber von vielen Badegästen genutzt. Der Sonnenuntergang gegen 21:00 Uhr zieht weitere Schaulustige und Hobbyfotografen an. Gegen 22:00 Uhr verlassen die letzten Besucher den Parkplatz. Wir verbringen eine ruhige Nacht alleine.

Mittwoch 30. August 2023

Von Kokkola/ Valkohieta-Strand nach Oravais

Vom letzten Standort aus waren es noch 450 Kilometer bis Helsinki. Wir haben also genügend Zeit, um die Fähre nächsten Dienstag zu erreichen und werden deshalb die Tagesetappen kürzer wählen. Und so werden es heute nur 85 Kilometer.

Google Maps will uns mit der schnellsten Route über die E8 zum heutigen Zielort leiten. Da wir mit der kurzen Tagesetappe genügend Zeit haben, nutzen wir stattdessen die 749, die uns durch abwechslungsreiche Landschaft und über diverse Brücken im Schärengebiet führt. Der Umweg kostete uns 25 Minuten mehr.

Um 11:30 Uhr erreichen wir unser Ziel, einen kleinen Yachthafen direkt an der Küste, der auch einen offiziellen Wohnmobilstellplatz betreibt. Für eine Nacht zahlen wir € 15 ohne Strom (mit Strom € 20) und bekommen dafür komplette Ver- und Entsorgung sowie Dusche und WC. Da wir täglich fahren, sind unsere Lithium-Akkus immer gut geladen, sodass wir ohne Landstrom auskommen.

Die Lage des Platzes ist schön mit Blick aufs Wasser. Wir sind zufrieden.

Donnerstag 31. August 2023

Von Oravais nach Köklot

Was für ein Wetter! Inzwischen ist es 19:30 Uhr und es regnet immer noch! Seit heute Morgen fast ununterbrochen...

Wir wechseln dennoch den Standort und lassen den Fährhafen Vaasa im Vorbeifahren links liegen. Die Fähre verbindet Finnland in viereinhalb Stunden Fahrzeit mit dem schwedischen Umeå und ist Teil der Europastraße E12.

Wir landen an der Badestelle in Köklot auf einer dem Festland vorgelagerten Schäre. Mehrere Brücken bringen uns dorthin. Der Spot ist traumhaft in einem Fichtenwald gelegen, in dem sich riesige moosbewachsene Felsbrocken befinden, die nach dem Ende der letzten Eiszeit einfach dort liegengeblieben sind. Ein mystischer Ort, finden wir.

Der Platz bietet Meerzugang mit kleinem Sandstrand, Umkleidekabinen, Grillstelle und Trockentoiletten. Bei dem Wetter bleiben die einheimischen Badegäste heute fern und wir sind ganz alleine.

Wir verbringen den Tag im Camper mit lesen, Rummikub spielen und Streaming. Und hoffen dabei auf besseres Wetter!

Freitag 1. September 2023

Kochen im Freien, Kristinestad, VanJourneyEurope, Reiseblog, mit dem Wohnmobil durch Europa,

Von Köklot nach Kristinestad

In der Nacht war es tatsächlich trocken. Das Aufstelldach war heute Morgen gerade wieder eingefahren, und schon ging der Nieselregen aufs Neue los. Wir packten die klammen Sachen ein und fuhren los zu unserem heutigen Tagesziel Kristinestad, das wir nach eineinhalb Stunden erreichten und am K-Supermarket noch kurz einkauften. Der Weg zum > Campingplatz Bockolmen war zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und schnell erreicht. Wir genossen die Annehmlichkeiten des Platzes. Die Einrichtungen sind älteren Datums, aber völlig in Ordnung und gepflegt. Wir zahlten € 33 inklusive Strom. Die kürzeren Strecken der letzten Tage hatten nicht gereicht, den Ladezustand der Akkus auf akzeptablem Niveau zu halten. Und das Regenwetter ließ es nicht zu, das Solarmodul aufzustellen.

 

Die Tagesgestaltung wird ob des Wetters wohl ähnlich werden wie gestern. Es nieselt immer noch.

Die Tour neigt sich dem  Ende zu

Samstag 2. September 2023

Wenige Tage sind es nur noch, dann geht es von Helsinki zurück nach Deutschland. Die Fähre legt am Dienstag um 15:00 Uhr ab und läuft am Mittwoch um 21:00 Uhr in Travemünde ein.

Die letzten Tage waren von vielen Regenschauern geprägt, sodass die Aktivitäten sich in Grenzen hielten und es deshalb auch nicht viel zu erzählen gibt.

Die komplette Tour - 4.084 Kilometer

Fazit

Fazit

An- und Abreise

Die etwa 1.700 Kilometer Landstrecke über Schweden oder das Baltikum wollten wir uns sparen und haben uns für die bequemste Variante entschieden: mit der Fähre von Travemünde nach Helsinki und zurück. Die Kosten für die dreißigstündige Überfahrt sind nicht gerade niedrig und liegen für die Hin- und Rückfahrt bereits im vierstelligen Bereich für einen Kastenwagen (Länge bis 6m, Höhe bis 4m) und zwei Personen. Längere Fahrzeuge oder Wohnwagengespanne dürften noch einige hundert Euro mehr kosten. Eine Kabine ist bei der Dauer der Überfahrt obligatorisch. Die Preise für das Bordrestaurant sind ebenfalls nicht ohne und können bis zu € 93 pro Person und Überfahrt erreichen, wenn man alle Mahlzeiten wahrnimmt. Da wir die Hinfahrt früh gebucht hatten, haben wir das Mahlzeitenpaket, das qualitativ gut ist, für € 65 pro Person bekommen. Für die Rückfahrt wurden von der Reederei € 93 aufgerufen, was wir dann nicht gemacht haben. Stattdessen haben wir uns beim Bordbistro mit Sandwiches und Salaten versorgt. Das war völlig in Ordnung und ausreichend.

Den günstigsten Fahrpreis erzielt man, wenn Hin- und Rückfahrt gleichzeitig gebucht werden. Alle Einzelheiten kannst Du > hier nachlesen.

 

Wir sind Mitte August gestartet und damit in der Nachsaison gelandet. Schöne und einsame Stellplätze zu finden, war kein Problem. Wir haben etwa jeden dritten Tag einen Campingplatz angesteuert, ansonsten haben wir frei gestanden. Die Campingplätze kosteten zwischen € 25 und € 35 und boten Duschen, WC, Küche, teilweise Waschmaschinen sowie Ver- und Entsorgung. Die freien Übernachtungsplätze hatten meistens eine Feuerstelle mit Schutzhütte und Holzvorrat sowie eine Trockentoilette. Lag der Platz an einem See bzw. am Meer, war zusätzlich eine Umkleidekabine dabei.

65% der finnischen Landfläche sind bewaldet, weitere 10% macht die Fläche der unzähligen Seen aus. Die glasklare und frische Luft gerade im dünner besiedelten Lappland ist unbeschreiblich.

 

Wetter

Mit dem Wetter hatten wir Glück, lediglich drei regnerische Tage waren dabei. Die Temperaturen lagen in Nordnorwegen um die 10°, sonst zwischen 13° und 20°. In den Höhenlagen allerdings waren die Abende und Nächte schon recht frisch, sodass geheizt werden musste. Umso schöner war die klare Luft am nächsten Morgen. Sobald die Sonne hervorkam, wurde es schnell wieder wärmer.

Straßen

Die sind auch weiter nördlich in einem guten Zustand und lassen eine moderate Geschwindigkeit von 80 km/h zu. Das ist für mich ein ideales Reisetempo. Je weiter man nach Norden kommt, desto geringer wird das Verkehrsaufkommen. In den späten Nachmittagsstunden, wenn die Sonne bereits tiefer steht, muss man die Straßenränder gut beobachten. Rentiere kreuzen häufig unvermittelt die Fahrbahn. Also Obacht!

 

Sobald die Straßennummerierung dreistellig wird, muss man mit gewalzten Schotterpisten als Untergrund rechnen, die über zig Kilometer führen können. Mit dem Kastenwagen konnten wir auf diesen Strassen bis zu 60 km/h fahren, ohne dass das gesamte Interieur durch den Camper flog.

Diesel und AdBlue

Die Preise für einen Liter Diesel lagen zwischen € 1,92 und € 2,13. Die Tankstellen sind überwiegend unbesetzt. Die Bezahlung erfolgt am Automaten mit VPay oder Kreditkarte. Man muss vorher die betragliche Höhe der Tankfüllung wählen: € 30, € 60, € 90 oder € 120.

AdBlue ist schwierig zu bekommen. Manche Supermärkte wie K Market führen AdBlue hin und wieder. Teilweise gibt es das auch an den großen ABC Tankstellen an den Europastraßen. Und teuer ist es: etwa € 3 pro Liter; in Deutschland zahlt man € 1,10/ l. Für unsere 4.000 gefahrenen Kilometer haben wir etwa ein Viertel des AdBlue Tanks verbraucht und mussten nicht nachfüllen. Vorsorglich sollte man einen 10-Liter-Kanister mitführen.

Gas

Wir haben eine Dieselheizung, das Thema Gas habe ich deshalb nicht recherchiert. Das habe ich gefunden:

 

Finnische Füllbetriebe dürfen deutsche Gasflaschen nicht befüllen. Der Camper muss finnische Gasflaschen von Aga-Gas bzw. von Linde oder Leichtflaschen von BP kaufen. Alternative: Tehokaasu-Gasflaschen, erhältlich an vielen Neste-Tankstellen. 02.01.2023

Ob das so ist, solltet ihr bei Bedarf aktuell nachrecherchieren.

Internet

Wir hatten überall mindestens 4G Standard. Auch in Norwegen.

Seit dem 15. Juni 2017 gibt es innerhalb der EU keine Roaminggebühren mehr. Norwegen ist zwar kein EU-Mitgliedsstaat, gehört aber zu den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), auf welche die Roamingverordnung ausgeweitet wurde - somit gelten auch dort die entsprechenden Tarifregelungen deutscher Mobilfunkverträge.

Unser Vertrag hat ein monatliches Datenvolumen von 65 GB. Damit waren wir bestens ausgestattet.

Lebensmittel

Die Preise sind etwa auf deutschem Niveau. Alkohol ist allerdings sehr teuer: ein Sixpack 0,5 Liter mit finnischem Bier (> Karhu 4,6%) kostet fast € 17. Für Spirituosen gibt es bei den großen Supermärkten sogenannte Alko Shops. Die haben wir nicht besucht, die Bierpreise genügten als Referenz.

 

Mücken

Die Mückenzeit sollte Ende Juli eigentlich vorbei sein. Einige hartnäckige Restanten haben uns dennoch gefunden. Es war auszuhalten.

Finnland ist touristisch voll erschlossen und wird unserer Meinung nach völlig zu Unrecht als Reiseziel kaum beachtet. Man bekommt alles, was man für den täglichen Bedarf braucht. Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut, auch im hohen Norden. Finnland hat den Euro, was wir als sehr angenehm empfanden.

Wir waren von dem Land begeistert und können einen Aufenthalt uneingeschränkt empfehlen. Die Reisezeit Mitte August bis Anfang September war perfekt. Naturliebhaber und Freizeitsportler finden ideale Bedingungen vor. Das Freizeitangebot ist hervorragend. Kulturelle Angebote findet man hauptsächlich in den größeren Städten. Ein Stadtbesuch in Helsinki sollte auf jeden Fall eingeplant werden. Es lohnt sich. Wir waren auf dem Campingplatz > Rastila im Osten der Stadt nur wenige Minuten vom Fähranleger der Finnlines entfernt. Von der Metrostation nahe des Platzes erreicht man das Zentrum innerhalb von 20 Minuten. Die Tageskarte kostet € 9. Für den Campingplatz haben wir mit der Camping Key Europe Karte den Nachsaisonpreis € 27 gezahlt und damit € 4 zum regulären Preis gespart. Der Platz liegt zwar mitten in einem Wohngebiet, kann aber dennoch empfohlen werden. Es gab nichts auszusetzen. Ein kleiner K-Market ist für das Nötigste fußläufig zu erreichen.

17. September 2023

"Finnland ist Schweden für Fortgeschrittene" O-Ton Sabine

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